Kanten-Klaus bloggt: Kartoffelsalat als taktisches Mittel

Was bietet mehr Spannung? Timo Boll beim Gewinn seines sechsten EM-Titels zuzuschauen oder die Entwicklungen der eigenen Vereinsmeisterschaften zu verfolgen? Für Kanten-Klaus aus der Kreisklasse keine Frage: Er hat sich am Wochenende wacker seinen Club-Kameraden gegenübergestellt und versucht, möglichst glimpflich durchzukommen. Denn bei solch einer Vereinsmeisterschaft verliert man leicht sein Gesicht. Und dann winkt das rosa T-Shirt…

 

 

Hallo Leute,

während bei der Europameisterschaft in Dänemark (abgesehen von wenigen Überraschungen) kontrollierte Langeweile herrschte und sich am Ende Timo Boll für seinen sechsten EM-Titel entschuldigte, boten unsere Vereinsmeisterschaften in diesen Tagen deutlich mehr Spannung. Dabei gibt es viele Parallelen zwischen einer Europameisterschaft und einer Vereinsmeisterschaft: Es treffen Spieler mit unterschiedlicher Spielstärke aufeinander, man kennt sich meist gut aus dem Training, die Zuschauer warten auf Überraschungssieger und das Wichtigste: Egal ob im Verein oder in Europa - Ruhm und Ehre sind dem Sieger sicher. Einziger Unterschied: Es gibt kein Bier zwischen den Spielen.

 

Vor allem für die besseren Spieler im Verein ist so ein Turnier eine knifflige Angelegenheit. Stellt euch vor, der Landesligaspieler verliert gegen den Kollegen aus der Kreisliga. Der darf dann für den Rest der Saison die Taschen tragen oder im rosa T-Shirt trainieren. Und genau darauf warten alle bei Vereinsmeisterschaften. Wenn ein unterklassiger Spieler mit 2:0 gegen einen Könner aus der Ersten in Führung geht, steht die Halle Kopf. Jubel bei jedem Punkt für den Außenseiter, "Eisenhand"-Rufe für den Favoriten... meist von den Kollegen aus der Ersten (klar, wegen der Taschen und dem T-Shirt).

 

Auch Spiele gegen die Mädels aus der Damenmannschaft haben oft eine eigene Brisanz. Egal wie hochklassig die Frauen spielen - Keiner der Macho-Herren verliert gerne gegen das reizende Geschlecht.

 

Auch taktisch bieten Vereinsmeisterschaften ganz neue Möglichkeiten. Da wird dem nächsten Gegner unauffällig vor dem Spiel noch ein Bier aufgemacht oder ein Würstchen mit Kartoffelsalat und Ketchup angeboten. "Hier, damit du nachher nicht schlapp machst, sind alles nur Kohlenhydrate!" 

 

Mir persönlich haben weder das Bier noch der Kartoffelsalat geholfen. Die Todesgruppe mit zwei Herren aus der Ersten und einem Mädel aus der Damenmannschaft habe ich noch knapp überstanden, dann kam in der nächsten Runde das Aus. Egal, Spaß hat's gemacht und um den Kreis zu den Europameisterschaften zu schließen: Am Ende ist unser Brett 1 aus der Ersten erwartungsgemäß Vereinsmeister geworden – also fast wie Timo Boll bei der Europameisterschaft, nur dass er sich nicht für seinen Sieg entschuldigt hat.

 

Und noch eine kleine persönliche Bitte möchte ich an dieser Stelle an unseren Sportwart loswerden: "Wir brauchen fürs nächste Jahr einfach mehr Kartoffelsalat!"

 

Bis zum nächsten Mal!

Euer Kanten-Klaus